Was meint die Warnmeldung „We have a concern…“
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Hallo!
Meine Frage aus Wien: Was meint die Warnmeldung „We have a concern about some of the content about some of the content on your blog.“ Diese erscheint seit gestern in der Editorenmaske , wenn ich einen Beitrag nachbessern oder neu schreiben will?
Ich schickte dann eine mit einer Frage in Englisch, erhielt aber noch keine Antwort. „Please give me some details and information what you mean with „some of the content… which tread, which content?“ Und so weiter.
Überhaupt: Meine Seite hat am 28. April 2009 1. Geburtstag, sie wurde in Wien wichtig, da sie sich mit Justiz und Politik sachlich befasst. Die Seite wurde eine Art Drehscheibe zwischen Leuten mit Justizbezug (Anwälte, Ermittler, Betroffene), was ich auch an den Anrufen bemerke. Es gibt seit 28. April 2008 keine einzige medienrechtliche Klage und auch sonst nichts. Viel Lob, keine offiziellen Beschwerden. Warum dann also der Eintrag: „“We have a concern about some of the content about some of the content on your blog.“ Wer macht so etwas? Wer schickt eine solche Meldung aus und auf welcher Grundlage und vor allem: Wo wendet man sich hin? Wo ist eigentlich der Sitz von WordPress?
Schönen Dank
Marcus J. Oswad (Wien/Vienna)
Der Blog bei dem ich Hilfe benötige heißt (nur für angemeldete Benutzer sichtbar).
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Das klang erst sehr danach, dass sich jemand über Deinen Blog beschwert hat, bei dem Themengebiet naheliegend ;).
Was mich aber wunderte, ist, dass WP sich davon was angenommen hat, denn normalerweise sortieren die nur Spam und „Erwachseneninhalte“ aus (letzteres wird nur mit einer Warnung versehen), deswegen hab ich mal auf den Blog geguckt, und da wird relativ schnell klar, was WP hat …… mit Sicherheit werten die Deine letzten Beiträge als Werbung für diesen ….. , sagen wir mal, dieses Etablissement, und so kommt das auch rüber…..
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Naja, lieber illenschasola!
Da steckt eine Korn Wahrheit dahinter. Trotzdem soll man diesen einen Bericht nicht überbewerten. Ich habe seit 28. April 2008 (Start) 499 Artikel und 1.010 Fotos veröffentlicht. Ich hatte genau am 23. April vor, diesen aktuellen Startbeitrag in das Seitenfach „Rotlicht“ wegzusortieren und von der Startseite abzuziehen, weil der 20. April, als dieses größte Wiener Haus „dieser Art“ eröffnet wurde, schon vorbei ist. Ich habe das auch schon dem Manager dieses Hauses per Email gesagt, dass ich der Beitrag nicht endlos vor festgepinnt sein kann. Mein Job ist erledigt. Ich habe das Ganze nach meinem freundschaftlichen Besuch auf der Wiener Baustelle am 15. April fünf Tage lang „gepusht“ um denen etwas Zulauf auf ihre Webseite zu bringen. „Google“ hat den Beitrag gut abgelegt (prominent gereiht) auf .at, .de, .com und daher widme ich mich nun wieder anderen Dingen.
Doch nun kann ich derzeit gar nichts machen, denn Worpress hat mir die Möglichkeit genommen, nachzuedieren. Ich kann derzeit keine Fotos einstellen, nichts verschieben, ich kann keine neuen Beiträge schreiben, ich bin „gesperrt“. Datum 23. April 2009.
Die Gründe sind nicht ausgespochen. Wahrscheinlich eine Intrige. Aus einem Beitrag, den Google liebt, einen Knoten zu schüren, ist nicht fair. Immerhin gab es ein Posting von einer Wiener Vereinigung dazu, die sich sehr sachlich und sozial engagiert mit dem Thema „Prostitution“ befasst (Verein sexworker.at – das sind Sozialarbeiter, deren Webseite ist ambitioniert). Damit habe ich genug erreicht und Diskussion angezogen. Das ist Aufgabe von B&G. Außerdem ist der Beitrag gut von Lesern in diverse Foren verlinkt worden. Er genießt also Zulauf. Er ist als „Wirtschaftsbeitrag“ gebaut und nennt Daten und Hintergründe. Man kann diese Themen ja nicht gänzlich ignorieren, sie sind Teil der Wirklichkeit.
Natürlich sieht es optisch so aus, als würde sich die Seite „Blaulich und Graulicht“ nur um solche Themen behandelt. Das stimmt aber nicht. Ich bin seit 1986 im journalistischen Leben, arbeitete in zweo großen Nachrichtenagenturen, schrieb für über 20 Zeitschriften. Ich kenne mich etwas aus. Ich habe sogleich WordPress einen „scharfen Brief“ geschrieben und sie mit den Methoden der Nazis verglichen. Und mit Metternich und anderen großen „Zensoren“, etwa Josef Fouché. Man darf nicht vergessen, was zuletzt geschah, das muss man einfach berücksichtigen.
Im Februar 2009 schrieb die größte österreichischen Medienfachzeitschrift „Der österreichische Journalist“ ein großes Portrait über „Blaulicht und Graulicht“ und mich (zwei Druckseiten). Im Februar zitierte die größte Schweizer Tageszeitung „Blick“ in ihrer Printausgabe das „österreichische Online Magazin Blaulicht und Graulicht“ und verfasste aus einem Artikel der Webseite eine zwei Seiten lange Geschichte (auf Seite 2 und 3 – damit fand Blog Eingang in Print). Im März bezeichnete mich die norwegische Tageszeitung „Dageblad“ in ihrer Printausgabe als den „wichtigsten Blogger Österreichs“. Ich schaffe immer nur Originalrecherchen ins Internet, immer nur Eigenes, gut abgesichert. Das lieben meine Leser (viele Anwaltskanzleien, Justizaktivisten, Milieumenschen, Sozialarbeiter, junge internetaffine Staatsanwälte ua.) Es gibt viel Lob per Email, das ich gar nicht veröffentliche, weil ich Selbstlos nicht mag. Ich liefere Zusammenhänge und manchmal auch versponnen Minimalistisches. Die Mischung machts, sage ich immer, abgerechnet wird am Jahresende.
Der Blog (also ich) wurde seit 28. April 2008 insgesamt zwei Mal geklagt. Beide Male zog der Klägeranwalt nach längerem Gespräch mit mir die Klage zurück. Er erkannte meine wahren Motive, die nicht auf Zerstören, sondern Erhellen und Aufklären aus sind. Ich ging damals den einfachen Kompromiss ein, dass ich den Beiträg auf „Entwurf“ stellte. (Es ging damals um einen einzigen Beitrag, der zwei Klagen nach sich zog. Hätte ich beide Male verloren, wären einmal 36.000 Euro und einmal rund 4.000 Euro angefallen.) Es gilt bei meinem Blog ausnahmlos das Österreichische Medienrecht und das Österreichische Strafrecht. In beidem kenne ich mich gut aus. Der Blog (ich nenne es lieber: Webseite oder Informationsportal) wurde seit 28. April 2008 nie verurteilt, geschweige denn geklagt. Ich halte jeden Beitrag sehr sauber, arbeite teilweise 15 Stunden an einem Beitrag, überarbeite oft und schreibe täglich. Und: Ich lebe davon. (Anwälte oder Angehörige von Justizbetroffenen zahlen mir Geld, dass ich zu deren Prozesse gehe.) Schlecht, aber immerhin.
Kurzum: Ich lobte WordPress immer, wann ich konnte. Es ist ein ideales Tool und langsam aber sicher bekomme ich es in den Griff. Am 23. April 2009 wurde ich aber Opfer einer Zensurmaßnahme. Ich schrieb einen langen Brief an WordPress. Die sollen sich das mit Google-Translate übersetzen. Eine Stellungnahme von WordPress steht noch aus. Ich weiß nicht, warum ich gesperrt bin. Rechtlich gibt es keinen Grund. (Email: (E-Mail nur für Moderatoren und Mitarbeiter sichtbar))
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Also, ich (übrigens weiblich ;) ) bin kein Moderator hier, was ich da geschrieben hatte, war reine Spekulation.
Vielleicht wärst Du unter den gegebenen Umständen generell mit einer eigenen Domain besser beraten.Eins noch angemerkt….. hat WP Dir schriftlich mitgeteilt, dass Du gesperrt bist? Ich frage nur, weil im Moment viele Blogger hier über Hänger klagen….. die Einen können sich nicht anmelden, bei Anderen erscheinen neue Artikel nicht, die Nächsten können keine Artikel mehr ändern oder Fotos hochladen…… sowas passiert manchmal und nach ein paar Tagen geht wieder alles.
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Sehr geehrter Herr Oswald,
sie schreiben einen langen Brief, vergessen dabei aber ein paar grundlegende Sachverhalte.
Ich versuche mal ein bisschen Licht ins Dunkel zu bringen und die Wogen zu glätten:
– Es handelt sich bei diesem Forum um ein Anwender-Forum. Martin & ich sind zwar Moderatoren, aber das heißt nur, dass wir im Forum editieren & löschen können. Wir haben keinen weiteren Einblick/Zugriff auf Technik und/oder Entscheidungen. Wir sind ganz normale Anwender.
– WordPress.com hat rechts oben (in der grauen Menüzeile) unter „Blog Info“ die Links „Melden“ und „Als Spam melden“. Womöglich hat irgendein Besucher ihrer Seite sie „gemeldet“. Diesem Umstand muss WordPress.com jetzt nachgehen. So ein Verhalten ist sinnvoll, denn auf die gleiche Art und Weise können Bombenbau-Seiten oder Kinderpornographie entdeckt und entfernt werden. Sollte es nichts zu beanstanden geben, wird bestimmt wieder alles wie vorher funktionieren. Hinter dieser Meldung muss keine böse Absicht stehen, denn wie illenschasola schon angemerkt hat, ist der erste Eindruck tatsächlich irreführend.
– Was mich zum nächsten Punkt bringt: Warum sollte Automattic (mit Sitz in den USA!) (das ist die Firma hinter WordPress.com) einen Wiener Journalisten schädigen wollen? Es handelt sich um keine „Intrige“ und ein „scharfer Brief“ mit Nazi-Vergleichen wird Ihnen nur schaden. Ein freundliche Nachfrage, um was es sich denn handelt, wäre passender gewesen. Sie haben sich doch nichts vorzuwerfen, oder?
– Sie schreiben „Es gilt bei meinem Blog ausnahmlos das Österreichische Medienrecht und das Österreichische Strafrecht.“. Das ist leider nicht richtig, denn die Server stehen in Amerika und damit unterliegen sie mindestens auch amerikanischem Recht und in jedem Fall unterliegen sie den Terms of Service, die sie bei der Anmeldung akzeptiert haben. Darin ist unter anderem folgender Part zu finden:
Without limiting any of those representations or warranties, Automattic has the right (though not the obligation) to, in Automattic’s sole discretion (i) refuse or remove any content that, in Automattic’s reasonable opinion, violates any Automattic policy or is in any way harmful or objectionable, or (ii) terminate or deny access to and use of the Website to any individual or entity for any reason, in Automattic’s sole discretion. Automattic will have no obligation to provide a refund of any amounts previously paid.
Insofern bitte ich sie, sich doch noch einmal freundlich an den Support zu wenden (und sich ggf. für den „scharfen Brief“ zu entschuldigen) und die Sache sachlich zu klären.
Mit freundlichen Grüßen
TorstenP.S.: Wenn Sie Angst vor einer Löschung des gesamten Blogs haben, dann empfehle ich Ihnen ein Backup zu machen, um ggf. das gesamte Blog auf eigenen Webspace umziehen lassen zu können.
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Da will ich doch als zweiter Moderator auch noch schnell ein paar ergänzende Sätze fallen lassen. :)
Zuerstmal kann man in dem Fall kaum von einer Sperrung sprechen. Die Inhalte ihres Blogs sind ja bisher weiterhin abrufbar. Eine richtige Sperrung sieht folgendermaßen aus: -> http://bigray.wordpress.com/
Unabhängig davon welchem Recht ihr Blog nun unterliegt (wobei ich auch bezweifle, dass hier wirklich österreichisches Medienrecht zur Anwendung kommt), gilt es sich, wie Torsten schon richtig festgestellt hat, zunächst mal an den „Terms of Service“ also den Geschäftsbedingungen zu orientieren. Automattic hat ein Hausrecht auf den eigenen Servern und stellt mit den „Terms of Service“ gewisse Regeln auf, die alle Mitglieder zu beachten haben, sofern sie das kostenlose Angebot nutzen wollen.
Bei näherem Hinsehen könnte man in ihrem Beitrag durchaus eine Verletzung der Geschäftsbedingungen erkennen:
the Content is not spam, is not machine- or randomly-generated, and does not contain unethical or unwanted commercial content designed to drive traffic to third party sites or boost the search engine rankings of third party sites, or to further unlawful acts (such as phishing) or mislead recipients as to the source of the material (such as spoofing);
Wie Torsten vermute ich, einer ihrer Besucher hat ihr Blog über die erwähnten Links zur näheren Ansicht „gemeldet“. Gerade weil Automattic mangels Sprachkenntnissen den Sachverhalt nicht einordnen kann, gibt man ihnen mit der von ihnen zitierte Meldung „We have a concern about some of the content …“ die Möglichkeit zu der Angelegenheit Stellung zu nehmen, statt provisorisch zu sperren/löschen.
Ihr Blog ist weiterhin abrufbar und man bittet sie höflich zur Klärung mit den Verantwortlichen Kontakt aufzunehmen. Der Vorgang ist doch eine angemessene Reaktion, oder wie sollte Automattic ihrer Meinung nach auf so eine Meldung reagieren?
Deswegen kann ich mich nur anschließen, dass ihr scharfer Brief in der Angelegenheit kontraproduktiv ist und keineswegs weiterhilft.
Zum Thema Nazivergleiche empfehle ich übrigens Godwins Law. :)
mit freundlichen Grüßen
Martin
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